50 Jahre Mitgliedschaft Turn- und Sportunion Bruck/Leitha
Helmuth Hackenberger
Wie bist du zur Sportunion gekommen?
1964 habe ich als Turner begonnen und bin damit offiziell der Sportunion beigetreten. Damals waren die Turngruppen noch nach Geschlechtern geteilt. Das heißt, es gab nur Mädchengruppen oder Burschengruppen.
Wie ging es dann weiter?
1965 habe ich die Übungsleiterausbildung in Waidhofen/Ybbs erfolgreich bestanden. Damit wurde ich auch in die Fachschaft aufgenommen. Weitere Fortbildungslehrgänge wie in Schielleiten folgten.
Gab es früher auch Wettkämpfe?
Früher gab es das ÖLTA-Abzeichen, welches ein allgemeines Sportabzeichen war, bei dem man in den Sportarten Leichtathletik, Turnen und Schwimmen Punkte sammeln konnte. Je nach erreichter Punktzahl gewann man das Abzeichen in Gold, Silber oder Bronze. Dies wird jetzt dem LATUSCH – Wettbewerb gleichgesetzt. LATUSCH besteht aus Leichtathletik, Turnen und Schwimmen. Im Leistungssport Turnen spezialisiert man sich heute auf einzelne Geräte
Nenne uns deine Highlights:
Für mich waren dies die Bezirksmeisterschaften, welche 2 x in Bruck ausgeführt wurden. Weiters gab es das Schauturnen in der Stadthalle. Mein größtes Highlight waren allerdings die Bundeskampfspiele 1978 in Linz. Wir fuhren mit dem Bus hin und haben bei einem Bekannten übernachtet. Da er nicht genügend Platz hatte, mussten wir im Wohnzimmer auf ausklappbaren Sesseln schlafen.
Wann hast du eigene Gruppen übernommen und wie war es damals aufgebaut?
1979 habe ich die weiblichen Turner übernommen. Diese waren ca. 7 – 15 Jahre alt – alle in einer Gruppe. Wir haben 1 x die Woche 2 Stunden geturnt. Für die geschickteren Kinder gab es dann noch die Leistungsgruppe mit zusätzlichen 2 Stunden pro Woche. An einem Gerät durften damals maximal 7 Personen turnen.
Welche Momente haben dich besonders beeindruckt?
– Disziplin der Schüler. Jeder saß auf seinem Platz bevor er am Gerät geturnt hat.
– Einheitlicher schwarzer Anzug bei den Mädchen
– Die Burschen haben sich ein U (für Union) auf ein normales Unterhemd genäht
– Kinder, die keinen Respekt hatten, wurden nach Hause geschickt.
– Wenn in der Turnstunde der Kassier mit einem Plastiksackerl kam, um die Jahresgebühr einzusammeln.
Was bedeutet Sport für dich?
Sport hat mich mein Leben lang begleitet, da ich als Lokführer das Gefühl hatte, einen Ausgleich zu brauchen. Leider wurde es nicht gerne gesehen, dass ich als Lokführer bei der roten ÖBB einen schwarzen Verein unterstütze.
Welchen Sport machst du heute noch?
Fussball, Radfahren (auch Marathon), Bergsteigen. Ich war auf allen höchsten Bergen je Bundesland, aber auch schon in den Dolomiten, Nepal, Ecuador und Afrika.
Wie bist du heute noch in der Sportunion tätig?
Vor 30 Jahren habe ich die Burschenmannschaft übernommen und leite sie heute noch. Der älteste Turner ist jetzt 84 Jahre und der jüngste 51 Jahre und wir werden noch lange turnen. Gemeinsam werden wir in die Turnpension gehen.